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KGTV Sommerworkshop 2022

Am 31. August 2022 fand der sechste jährliche Sommerworkshop der Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände KGTV im Siemens Conference Center in Zürich statt. Im Fokus der Veranstaltungen standen die politische Arbeit der Verbände, die Bildungsoffensive Gebäude und die kommende Revision der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn. 

Die KGTV war an ihrem diesjährigen Sommerworkshop zu Gast bei Siemens in Zürich. Zum Anlass wurden sowohl die Mitglieder der KGTV als auch ihr nahestehender Organisationen eingeladen. In ihrer Begrüssung kam KGTV-Präsidentin Franziska Ryser auf das zentrale Thema der Energieeffizienz zu sprechen. Insbesondere die drohende Energiemangellage helfe dabei, die Bevölkerung stärker für das Thema zu sensibilisieren. Und gerade den Verbänden falle dabei eine wichtige Rolle zu, da sie einerseits Aufgaben übernehmen, die Firmen aus Zeit- und Ressourcengründen nicht übernehmen können, und andererseits das politische Milizsystem mit wichtigen Informationen für die Schaffung der richtigen Rahmenbedingungen versorgen. Die KGTV diene dabei als Vermittlerin, die es ihren Mitgliedsverbänden erlaube, eine konsolidierte Haltung zu erarbeiten. 

Politische Arbeit 

Unter der Leitung von KGTV-Vizepräsident Stephan Peterhans widmeten sich die Teilnehmenden denn auch dieser Zusammenarbeit. Aktuelle Herausforderungen wie die Energieversorgung, die Klimaveränderung oder auch der Fachkräftemangel machen es nötig, dass ausserparlamentarische Organisationen wie Verbände politische Netzwerke unterhalten, um Parlamentsmitglieder in ihren Entscheidungsprozesse beraten zu können, ohne in ihre Entscheide einzugreifen. Die KGTV will daran arbeiten, ein gemeinsames Netzwerk aufzubauen. Zur politischen Arbeit gäbe es für Verbände verschiedene Mittel wie die Besetzung von Verbandsgremien (Präsidien, Vorstände, Kommissionen ect.) mit Parlamentsmitgliedern, die Betreuung von Parlamentarischen Gruppen oder auch die direkte Unterstützung von Parlamentsmitgliedern mit Informationen und Ressourcen. Dabei sei es wichtig, dass auf ein langfristiges Ziel hingearbeitet würde. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es auch einem Technikverband offen steht, sich am politischen Diskurs zu beteiligen. Mit den Wahlen im kommenden Jahr sind sie nun aufgerufen, das Thema in den eigenen Vorständen zu besprechen. Zuerst widmeten sie sich aber zwei ausgewählten Themen aus dem Bereich der Politik. 

Fachkräftemangel 

Eines der dringendsten Probleme der Gebäudetechnikbranche ist der Fachkräftemangel. Obwohl eine grosse Nachfrage nach moderner Gebäudeausrüstung besteht und die nötigen Produkte verfügbar sind, entstehen aufgrund fehlenden Personals bei der Kundschaft lange Wartefristen. Damit verzögert sich auch die Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele des Bundes. Aus diesem Grund hat energieschweiz die Bildungsoffensive Gebäude ins Leben gerufen, an der auch die Mitglieder der KGTV teilnehmen. Zusammen mit Fabian Etter, CO-Präsident swisscleantech, diskutierten die Teilnehmenden des Workshops über geeignete Massnahmen im Rahmen dieser Initiative. Zwar liegt die Hauptverantwortung bei den Unternehmen der Branchen, den Verbänden stehen aber im Rahmen der Berufs- und Weiterbildung und der Branchenwerbung Möglichkeiten offen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dabei zeigte sich schnell, dass gerade die teilweise chaotischen Zustände auf Baustellen, die Kooperation zwischen verschiedenen Gewerken und Vorurteile bei Eltern und Lehrpersonen Hindernisse darstellen, welche die Rekrutierung und Ausbildung der nötigen Fachleute verhindern. Hier wollen die verschiedenen Verbände ansetzen. Insbesondere soll die Ausbildungskultur im Gewerbe überdacht werden um die Berufe der Gebäudetechnik attraktiver zu gestalten. 

MuKEn 2025

Am Nachmittag beschäftigten sich die Teilnehmenden des Workshops mit der geplanten Neuauflage der MuKEn, welche bis 2025 in Kraft treten sollen. Nach dem Scheitern des CO2-Gesetzes an der Urne sehen sich die Kantone in Verantwortung hinsichtlich Steigerung der Energieeffizienz. Als zentrales Element bei der Gebäudepolitik erachten sie dabei die MuKEn, welche auf das Jahr 2025 hin überarbeitet werden sollen. Die Stossrichtung geht dabei in Richtung „Energiehub Gebäude“, also dem Gebäude als zentraler Einheit des Verbrauchs, der Produktion und der Speicherung von Energie. Die Teilnehmenden des Workshops widmeten sich der Revision, ausgehend von den geltenden MuKEn 2014, in mehreren thematisch abgegrenzten Arbeitsgruppen. Dabei identifizierten sie auch verschiedene übergreifende Probleme wie die fehlende Arealbetrachtung und die starre Fixierung auf konkrete Normen statt den Stand der Technik. Die Gruppen Gebäudeautomation, Heizung, Lüftung, Planung und Strom wollen die begonnen Arbeiten nach dem Workshop fortsetzen und damit zu einer konsolidierten Haltung der KGTV beitragen. Die KGTV sieht sich dabei insbesondere als Vermittlerin zu den kantonalen Entscheidungsträgern.